Mein Weg zur Trauerrednerin
Trauerrednerin geschützter Begriff?
Prinzipiell ist es so, dass Trauerredner keine feste Berufsbezeichnung ist, für die es eine standardisierte Ausbildung gibt. Im Grunde kann jeder, der sich befähigt fühlt, freie Trauerrednerin oder Trauerredner werden. Vielleicht ist auch dies der Grund weshalb es hier und da „schwarze Schafe“ gibt. Wobei vielleicht die Frage bleibt, was genau das ist? Denn was der eine mag, das ist dem anderen nichts. Jeder hat so seinen Geschmack. Dennoch gibt es vielleicht schon ein paar Merkmale in denen sich viele Menschen einig werden können.
- Die Rede soll zur verstorbenen Person passen. (Womit es ja nicht für alle Menschen eine Rede sein kann.)
- Die Rednerin soll den Raum zur Trauerfeier halten und anleiten, bei Unsicherheiten da sein.
- Die Zeremonie soll würdevoll sein.
- ...
Mein Weg hin zur freien Trauerrednerin
Wie bereits im vorherigen Artikel erwähnt, hat Ronny bei mir ein Samenkorn gesät. Er sorgte dafür, dass in mir immer wieder der Gedanke hochkam: „Wäre das nicht auch was für dich?“. Und gleichzeitig kamen auch bei mir die Gedanken von „So nah am Tod.“ – Ich kenn mich ja damit gar nicht aus? Kann ich das Überhaupt? Was muss man denn dafür können? Wo kann man sich ausbilden lassen? – Denn für eine Ausbildung hatte ich mich schnell entschlossen, nur welche? Fragen über Fragen…. Zu meinem Glück war Ronny so unglaublich lieb mich ein wenig mit an die Hand zu nehmen. Er erklärte mir geduldig seinen Weg und seine Arbeitsweise. Er nahm mich mit zu Lebensfeiern auf denen er die Rede hielt. Und er gab mir die Möglichkeit einen Teil einer allgemeinen Rede zum Gedenken an die lieben Verstorbenen auszuarbeiten und auch vor Publikum zu halten. – Wie Sie sehen: Ronny hat einen entscheidenden Teil dazu beigetragen, dass ich heute freie Trauerrednerin bin. Und dafür bin ich ihm bis heute dankbar.
Ich habe dann meine Elternzeit genutzt und mich ausbilden zu lassen. Aufgrund der Elternzeit und meiner noch recht kleine Tochter habe ich mir eine Ausbildung in Online-Version ausgesucht. So konnte ich ganz in meinem Tempo alles durcharbeiten und verstehen, aufbauend recherchieren und informieren und schlussendlich erfolgreich mein Zertifikat erlangen. Und schon konnte es los gehen, oder? 😉
Los geht´s!
Im Grunde ja. Mir fehlte nur noch so ein bisschen Marketingkram, den ich mit der Vorgeschichte natürlich selbst in die Hand nahm, Logo gestalten, Website, Flyer und so weiter und so fort. Dafür stand dann erst noch ein Fotoshooting an. Das war mir wichtig. Die liebe Caterina Mehner aus Pockau hat mit mir dann viele wunderschöne Bilder im Sonnenuntergang über den Bergen des Erzgebirges aufgenommen. Das war eine wirklich gute Entscheidung!
Tatsächlich war es dann doch noch ein Weg bis zur ersten Rede, über Technik die recherchiert und gekauft werden wollte, Buchhaltung, die überlegt sein wollte und so viele kleine Details. Ganz schön stolz kann ich aber sagen, das habe ich gemeistert. Und darauf bin ich stolz.
Herzliche Grüße Nelly Sawiaczinski